Dehnungsübungen mit Alexander dem Großen, Kaiser Trajan und dem Riesenhirsch

Was haben Alexander der Große, Kaiser Trajan und der Riesenhirsch Megaloceros (Irischer Elch) gemeinsam? Und was können heutige Führungskräfte aus diesen Beispielen der Antike und dem Pleistozän lernen?

Dieser sowohl spannenden als auch lehrreichen Frage widmeten sich Kristina Lange und Katharina Krause, Konferenzdolmetscherinnen und Geschäftsführerinnen der TL TRANSLATIONES GmbH, bei ihrem diesjährigen Besuch als Teilnehmerinnen und Gastrednerinnen der Lehrveranstaltung “Innovation, Entrepreneurship und Unternehmenswachstum” am 13.01.2017 an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR).

In diesem Jahr hatte Justinus Pieper neben den beiden Partnerinnen von TL TRANSLATIONES zwei hochkarätige Gäste aus der Wissenschaft in seine Lehrveranstaltung für Studierende der Betriebswissenschaften und verwandter Studiengänge eingeladen: Prof. Marcel Robischon vom Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der HU Berlin, Lehrstuhl für Fachdidaktik der Agrar- und Gartenbauwissenschaften, und Prof. Tristan Straub, der am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der HWR Berlin den Lehrstuhl für internationales und europäisches Wirtschaftsrecht innehat.

Nach einleitendem Vortrag zur Überdehnung des Alexanderreichs unter Alexander dem Großen (356-323 v. Chr.) und zur maximalen Ausdehnung des römischen Reichs unter Kaiser Trajan (53-117 n.Chr.) durch Dozent Justinus Pieper rief Prof. Robischon den vor 7.000 Jahren ausgestorbenen Riesenhirschen Megaloceros (Irischer Elch) in Erinnerung, dessen imposantes Geweih es einst bis zur stolzen Spannbreite von vier Metern brachte.

Das interessante Fazit für die Studierenden: Nicht nur in der Politik oder in der Natur, sondern auch im Wirtschaftsleben gilt, dass eine zu rapide oder zu umfangreiche Vergrößerung einem Unternehmen schaden kann. In der Biologie, so gab Prof. Robischon zu bedenken, sei keine Veränderung je unabhängig von der Evolution eingetreten. Veränderungen müssten also mit gutem Grund erfolgen.

Das war das perfekte Stichwort für Kristina Lange und Katharina Krause: Gemeinsam vermittelten die beiden Geschäftspartnerinnen einen Eindruck von den verschiedenen Ausdehnungsphasen ihres eigenen Unternehmens und von ihren entsprechenden Erfahrungen. Auch in diesem Jahr hatten die Studierenden der Lehrveranstaltung, die der Altphilologe und Historiker Justinus Pieper regelmäßig an der HWR anbietet, wieder viele Fragen an die beiden Unternehmerinnen: Wie kam die TL TRANSLATIONES GmbH dazu, ihre eigene Größe zu definieren? Wie schnell erfolgte das Wachstum, welche Umstände führten dazu? Wie hat sich die Geschäftsführung darauf vorbereitet, Mitarbeiter zu führen? Für diese und weitere Fragen standen die beiden Geschäftsführerinnen im Verlauf des Seminars Rede und Antwort.

Diese Lehrveranstaltung von Dozent Justinus Pieper, als Historiker und Philologe ausgewiesener Experte für die Übersetzung antiken Wissens in das Wirtschaftsleben der Gegenwart, begleitet Studierende der HWR bei ihrer studentischen Coachingtätigkeit für Startups. Beispiele aus der Geschichte, von der griechischen Antike bis in die Neuzeit, werden auf die Herausforderungen des heutigen Wirtschaftslebens angewandt. Erfolgreiche Führung und geschicktes Management, vorausschauende Planung und strategischer Einsatz von Ressourcen – diese Themen haben die Menschen auch schon vor dreitausend Jahren bewegt, und ihre Erkenntnisse helfen auch den Führungskräften der Gegenwart!

Foto: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Knight_Megaloceros.jpg